Seit zwei Jahren gibt es eine Kooperation zwischen der Cesar-Klein-Schule Ratekau und dem Ostseegymnasium Timmendorfer Strand. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Erinnerung an das Grauen wachzuhalten und sich der historischen Verantwortung zu stellen. 8 Schülerinnen und 9 Schüler der beiden Schulen reisten im September letzten Jahres mit dem Geschichtslehrer Günter Knebel ins polnische Oswiecim, um das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zu besuchen. Begleitet wurde die Fahrt von dem Guide Roland Vossebrecker und der Gemeindejugendpflege Timmendorfer Strand.
„Von Ratekau über Berlin nach Auschwitz“ heißt eine Veranstaltung zu der der Trägerverein in die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. Am Sonntag, den 26. Januar 2020 – einen Tag vor dem 75. Jahrestag der Befreiung – werden um 15.00 Uhr Schülerinnen und Schüler aus Ratekau und Timmendorfer Strand über diese denkwürdige Reise sprechen und berichten, welche Beweggründe sie veranlassten, sich auf ein Ziel einzulassen, wo vor mehr als sieben Jahrzehnten über eine Million Menschen industriell gemordet oder durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden wurden, weil sie Juden waren, oder Sinti und Roma, Polen oder sowjetische Kriegsgefangene.
Die Fahrt führte dieses Mal zunächst nach Berlin, wo die Schüler*innen sich mit dem Leben der jüdischen Mitbürger vor dem Holocaust beschäftigten. Die Gruppe besuchte u.a. die große Synagoge in der Oranienburger Straße, nahm an einem jüdischen Gottesdienst zum Shabbat teil und setzte sich in einem Workshop im Jüdischen Museum mit der Frage vieler Juden nach der Machtübergabe „Gehen oder Bleiben?“ auseinander.
In Oswiecim/Auschwitz wurde die Gruppe drei Tage lang mit dem Ort konfrontiert, der zum größten Friedhof des deutschen Völkermords wurde. Die Fahrt wurde mit einem zweitägigen Aufenthalt in Krakau abgeschlossen, wo Schüler und Schülerinnen einer Zeitzeugin begegneten. In Krakau besuchten sie das ehemalige Ghetto und sie lernten ein weiteres Konzentrationslager kennen, das KZ Plaszow, wo der Kommandant Amon Göth wie zum Zeitvertreib Häftlinge zu erschießen pflegte.
Die Fahrt wurde von einem jungen Kameramann, Finn Nissen, begleitet, der die Fahrt filmisch dokumentiert hat.
Interessierte sind zu dieser Veranstaltung in die Gedenkstätte herzlich eingeladen.
Autor: Günter Knebel